Ratschläge

Katzen

Katzen

"Ein Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe." R. M. Rilke

Katzen sind im Gegensatz zu Hunden keine Rudeltiere sondern eher Einzelgänger. Natürlich gibt es auch Katzen die gerne in Gesellschaft leben, aber brauchen tut die Katze die Gesellschaft meistens nicht. Was sie braucht ist ein Revier das genug Rückzug- und Klettermöglichkeiten bietet, auch solche, die man nicht auf Anhieb als solche betrachtet ! 

Das Territorium ist für die Katze das Wichtigste. Sie ist ein Jagdtier und jeder Muskel ist dafür konzipiert, so schnell und präzise zu reagieren.

Sehen: die Katze sieht sehr gut nachts und in die Tiefe, dafür sieht sie weniger Farben als der Mensch. Die Iris der Katzen verbreitet sich, wenn diese erschrickt oder Angst hat. Sie wird schmäler, wenn sie aggressiv wird.

Hören: die Katze hört sogar besser als der Hund

Riechen: lebenswichtig! Das Riechen ermöglicht es der Katze zu wissen, wer gerade im                                                                                                                     Garten war, wer das ist, in welchem Sexualzyklus sich diese Katze befindet usw...

Schnurbart: ist für die Kommunikation von Bedeutung: ein ruhiges Tier hält ihn entspannt, bei Stress gehen die Haare gegen vorne und bei Angst werden sie gegen den Kopf gepresst.

Erziehung: Bei Katzen gilt ganz besonders: NIE BESTRAFEN. Oder wenn Sie so wütend sind, dass sie es nicht lassen können, dann während der schlechten Tat, nicht nachher! Und: zeigen Sie der Katze was sie tun muss. Wenn Sie ihre Couch verkratzt, bringen Sie sie zum Kratzbaum, wenn Sie auf den Teppich uriniert, bringen Sie sie aufs Katzenklo. Bestrafen würde das Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrer Katze brechen.

Manipulieren Sie Ihre Katze schon als Welpe sanft. Somit lernt sie, dass in die Arme genommen zu werden nichts Bedrohliches ist. Berühren Sie die Ohren, die Pfötchen und das Maul. Somit kann ein Tierarzt später problemlos die Ohren oder das Maul untersuchen.

Aber halten Sie das Kleine nur kurz fest und lassen Sie es los bevor es sich zu wehren anfängt. Mit der Zeit können Sie es immer etwas länger halten.

Konsequenz ist sehr wichtig, wenn wir von Erziehung reden. Einigen Sie Sich was Ihre Katze darf und was nicht, damit sie nicht ungerechtfertigt bestraft wird.

Katzenklo: Viele Besitzer denken die Katze benutzt das Kistchen automatisch, auch wenn es am falschen Ort liegt, nie geputzt wird und erst noch unangenehme Einstreu enthaltet ! Die Katze stellt auch an ihr WC Ansprüche, und kann sich für einen anderen Ort entscheiden, wenn es ihr nicht passt.  Deshalb, kein Kistchen neben das Essen stellen, Einstreu wählen das der Katze passt, und täglich Kot und Klumpen entfernen. Pro Stockwerk und ca. 50m2sollte ein Kistchen stehen.

Filous Name: Damit Filou begreift, dass er Filou heisst, muss er so oft wie möglich Positives mit diesem Namen in Verbindung setzen. Wenn Sie ihn zum Beispiel streicheln, wiederholen Sie seinen Namen leise, wenn Sie sein Futter vorbereiten, rufen Sie ihn beim Namen und geben ihm etwas Feines aus der Hand während dem Sie seinen Namen wiederholen. Es kann nämlich sehr nützlich sein, dass Ihre Katze kommt wenn Sie ihr rufen, oder zumindest Antwort gibt, z.B. wenn sie im Schrank eingesperrt ist...

Schlafen: Beobachten Sie die Lieblingsplätze Ihrer Katze und installieren Sie dort weiche Liegeplätze. Katzen schlafen gerne in Höhe an warmen Orten.

Beschäftigung: Katzen sind nachtaktiv, gewöhnen sich aber an unseren Rhythmus. Wichtig ist, dass sie genügend Aktivitäten ausüben können. Dafür braucht es Unterschlüpfe, Verstecke, Kratzbäume, Tunnels (Sofas), Regale um nach den Vögeln draussen Ausschau halten zu können usw.

Eine viertel Stunde morgens und abends Spielen ist nötig, wenn Ihre Katze nicht raus kann. Dazu brauchen Sie Spielzeuge die Ihrer Katze Spass machen: Seile mit befestigten Mauspuppen, halbharte Seile mit befestigten Federn. Also Objekte die an Tiere erinnern, denn, Katzen jagen gerne, und zwar nicht wie Hunde Hetzjagden, sondern sie schleichen sich an um dann zuzupacken. Probieren Sie das nachzuahmen :-)

Lassen Sie die Beute immer wieder aufschnaufen, damit die Katze näher kommen kann, lassen Sie sie zittern und variieren Sie ihre Laufgeschwindigkeit. Die Katze soll auch die Beute fangen dürfen, das ist sehr wichtig und spricht gegen Laserpointer und Seifenblasen.

Spiel als Verhaltensmodulator: Ihre Katze erschrickt immer ab einem bestimmten Geräusch, versuchen Sie sie zu beruhigen indem Sie ihr Lieblingsspiel hervornehmen und sie damit ablenken. Damit kommunizieren Sie Ruhe und Gelassenheit. Bitte fangen Sie die Katze nicht ein um sie fest in die Arme zu drücken, dies würde ihr nur bestätigen, dass ihre Angst berechtigt war.

Auch wenn zwei Katzen Streit haben, können Spielzeuge dazu beitragen die Tiere zu beruhigen und abzulenken. Mit der Zeit assoziieren sie das Zusammensein mit dem Spielen. Natürlich brauchen sie viele Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten, wenn sie in einem Raum bleiben sollen.

Spielzeuge können Papiersäcke oder Plastikdeckel sein, aber nie Fäden oder sonstige leicht geschluckte Objekte.

Wenn das Problem andauert, kontaktieren Sie uns besser. Die Katze könnte Schmerzen oder sonst ein ernsteres Problem haben.

Erziehung: Katzen können sehr wohl "erzogen" werden, und zwar sehr ähnlich wie Hunde, indem ihnen durch Spielen und gezieltes menschliches Verhalten beigebracht wird, wie sie mit uns kommunizieren können. Wir bieten auch spezifische Konsultationen um zu lernen, wie man/frau mit Katzen spielt und wie Katzen erfolgreich erzogen werden können. Kontaktieren Sie uns!

 

Quellen: Sabine Schroll, Pam Johnson-Bennett